Erste MitMach-Galeri im Traisenpark

Xavier Frank: Vom Handwerker zum Künstler – Wie das perfekte Chaos entsteht

Frank Xavier: Vom Handwerker zum Künstler – Wie das perfekte Chaos entsteht
Ich verbinde satten Farben, starke Symbolik und abstrakte Formen zu Kunstwerken, die Menschen berühren, zum Nachdenken anregen und immer auch ein Lächeln entlocken.

Es gibt Künstler, die sich schon seit Kindheitstagen als Genies verstehen. Und dann gibt es Menschen wie mich, die von ihrer Frau und Muse – in meinem Fall Eva – ins kalte Wasser der Kunst geworfen wurden. Anfangs habe ich, ehrlich gesagt, empört zurückgewiesen, dass ich auch nur ansatzweise ein Talent fürs Malen hätte. Doch nach meiner Pensionierung blieb Eva hartnäckig, und so begann ich mit zögerlichem Pinselstrich. Was daraus wurde? Über ein Jahrzehnt an Schaffenszeit, und meine Werke finden nun ihren Platz auf der Kunstmeile im Traisenpark – mit wachsendem Erfolg.

Mein Malstil ist ein wilder Ritt durch verschiedene Epochen und Einflüsse. Mal abstrakt, mal naturalistisch, ich orientiere mich an den großen Meistern wie Franz Marc, Salvador Dalí, Monet, Manet und Picasso. Es ist ein Spiel der Gegensätze: satte Farben und starke Symbolik treffen auf abstrakte Formen und eindrucksvolle Porträts. Dabei lasse ich mich von dem inspirieren, was mich umgibt: Menschen, die Gesellschaft und die Natur.

Mein Antrieb? Gefühle, die Essenz des Lebens, Kritik an der Gesellschaft – immer mit einem Augenzwinkern und einem satirischen Blick auf die Dinge. Meine Werke laden zum Lächeln ein, ohne die Ernsthaftigkeit zu verlieren. So mancher Betrachter findet sich nachdenklich wieder, während andere einfach nur die Ästhetik genießen.

Und dann wäre da noch mein „Konflikt“: Eva nennt mich Künstler, ich mich selbst einen Handwerker. Wir haben uns geeinigt – irgendwie. Schließlich weiß ich nie genau, was am Ende entsteht, wenn ich an die Leinwand trete. Mit einer vagen Idee oder einem Bild im Kopf beginne ich, aber am Ende fügt sich alles anders zusammen, als gedacht. Vielleicht ist es dieses Experimentieren, das meine Arbeiten ausmacht. Besonders liebe ich es, Bilderserien zu kreieren, die in ihrer Anordnung immer wieder neue Geschichten erzählen.

Sollte ich allerdings ein Werk nicht mögen, drohe ich ihm gern mal mit dem Müll. Oder ich übermale es. Meist reicht das aus, um den künstlerischen Funken zu entfachen – oder es wird überraschend verkauft, bevor ich ernst mache. Am Ende bleibt eines klar: Vom Handwerker zum Künstler – so gelingt das perfekte Chaos.